Ryanair schafft Check-in-Schalter ab: Was sich für Passagiere ändert und worauf Reisende jetzt achten müssen

Ryanair schafft Check-in-Schalter ab: Was sich für Passagiere ändert und worauf Reisende jetzt achten müssenBild von Dirk Daniel Mann auf Pixabay

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair sorgt erneut für Aufsehen in der Luftfahrtbranche: Das Unternehmen hat angekündigt, ab 2025 keine klassischen Check-in-Schalter mehr an Flughäfen anzubieten. Mit dieser Maßnahme möchte die Airline ihre Betriebsabläufe weiter digitalisieren und gleichzeitig Kosten sparen. Doch was bedeutet das für die Passagiere? Wie funktioniert der Check-in-Prozess künftig, und worauf sollten sich Reisende einstellen?

Ryanairs neuer Ansatz: Alles digital und effizient

Bereits seit einigen Jahren setzt Ryanair auf den Online-Check-in, der den Passagieren die Möglichkeit bietet, ihre Bordkarte bequem vor dem Flug auf dem Smartphone oder als Ausdruck zu haben. Jetzt geht die Airline einen Schritt weiter und schafft die traditionellen Check-in-Schalter an Flughäfen komplett ab. Stattdessen sollen die Reisenden ihre Bordkarten ausschließlich online oder über Automaten vor Ort erhalten.

Das Ziel: Effizienz und Kostensenkung.
Laut Ryanair spart die Abschaffung der Check-in-Schalter Kosten, die sonst für das Personal und die Schaltermiete anfallen würden. Diese Einsparungen sollen dabei helfen, weiterhin günstige Ticketpreise anbieten zu können, was im Wettbewerb mit anderen Billigfluggesellschaften ein entscheidender Faktor ist.

So funktioniert der Check-in-Prozess jetzt

Wer mit Ryanair fliegt, muss sich ab 2025 auf einen vollständig digitalen Check-in-Prozess einstellen. Der Online-Check-in ist ab 24 Stunden bis zwei Stunden vor dem Abflug möglich. Passagiere müssen sich rechtzeitig um ihre Bordkarte kümmern, um zusätzliche Gebühren zu vermeiden.

Die neuen Abläufe im Detail:

  • Online-Check-in über die Website oder App: Bereits jetzt wird von der Mehrheit der Ryanair-Kunden der Online-Check-in genutzt. Dieser bleibt bestehen und ist die wichtigste Option, um den Check-in abzuschließen.
  • Self-Service-Automaten am Flughafen: Für Reisende, die ihre Bordkarte nicht online erhalten haben oder Gepäck aufgeben müssen, stehen an den Flughäfen Self-Service-Automaten bereit. Diese Automaten übernehmen nun die Aufgaben der klassischen Schalter.
  • Gepäckaufgabe an Drop-off-Schaltern: Passagiere, die Gepäck aufgeben möchten, müssen dieses an speziellen Drop-off-Schaltern abgeben, die von Ryanair weiterhin betrieben werden. Hier kann kein Check-in mehr durchgeführt werden – dieser muss zwingend im Voraus online erfolgen.

Zusätzliche Gebühren: Worauf sollten Passagiere achten?

Ryanair ist bekannt dafür, dass sich die niedrigen Ticketpreise durch zahlreiche Zusatzkosten relativieren können. Auch beim Check-in gibt es weiterhin die Möglichkeit, dass Reisende durch zusätzliche Gebühren belastet werden, wenn sie nicht rechtzeitig online einchecken.

  • Gebühr für den Check-in am Flughafen: Wer es versäumt, vor dem Flug online einzuchecken, muss mit einer zusätzlichen Gebühr rechnen, die bei 55 Euro liegt. Auch wenn der Check-in bereits digitalisiert ist, wird ein „Notfall-Check-in“ am Flughafen teuer.
  • Gepäckaufgabe und Bordkarten-Download: Für das Gepäck gelten weiterhin strenge Richtlinien. Wer nur mit Handgepäck reist, kann den Prozess vollständig digital abwickeln. Wer allerdings Gepäck aufgibt, muss den Drop-off-Schalter nutzen und sollte dabei sicherstellen, dass die Bordkarte bereit ist, um unnötige Verzögerungen zu vermeiden.

Herausforderungen und Kritik an der Umstellung

Obwohl Ryanair die neuen Maßnahmen als Verbesserung der Effizienz anpreist, gibt es auch Kritik. Gerade ältere Reisende oder Menschen ohne technische Affinität könnten mit dem digitalen Check-in-Prozess Schwierigkeiten haben. Nicht jeder Passagier hat ein Smartphone oder den Zugang zu einem Drucker, um seine Bordkarte selbstständig zu generieren.

Die wichtigsten Kritikpunkte:

  • Technikaffine Prozesse: Ryanair setzt stark darauf, dass alle Passagiere Zugang zu einem Internet-fähigen Gerät haben, was nicht immer der Fall ist.
  • Fehlende Flexibilität am Flughafen: Während bei anderen Fluggesellschaften ein persönlicher Check-in-Schalter oft als letzte Lösung verfügbar ist, zwingt Ryanair ihre Kunden, sich auf die digitale Lösung zu verlassen – dies kann für manche zu Stress oder zusätzlichen Kosten führen.

Was bedeutet das für die Zukunft des Fliegens?

Ryanair ist nicht die erste Fluggesellschaft, die auf digitale Prozesse setzt, aber sie treibt diese Entwicklung weiter voran als viele ihrer Konkurrenten. Der Verzicht auf klassische Check-in-Schalter könnte eine Blaupause für andere Airlines sein, die ebenfalls nach Möglichkeiten suchen, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.

Für Reisende bedeutet dies, dass sie sich immer stärker auf digitale Lösungen verlassen müssen. Ob diese Entwicklung von allen Kunden positiv aufgenommen wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist jedoch, dass die Digitalisierung in der Reisebranche – beschleunigt durch den Wettbewerb in der Billigflugbranche – weiter an Fahrt aufnehmen wird.

Fazit: Gut vorbereiten, digital einchecken und zusätzliche Kosten vermeiden

Mit der Abschaffung der Check-in-Schalter setzt Ryanair auf eine konsequente Digitalisierung ihrer Prozesse. Passagiere müssen sich auf diese neue Realität einstellen und sicherstellen, dass sie vor dem Flug online einchecken, um unnötige Kosten zu vermeiden. Für viele Reisende wird dies kein Problem darstellen, da der Online-Check-in bereits weit verbreitet ist. Wer jedoch Schwierigkeiten mit der Technologie hat oder spontane Änderungen bevorzugt, sollte sich gut auf die neuen Anforderungen vorbereiten, um reibungslos abheben zu können.